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Keine Krankenversicherung – was tun?

Immer noch gibt es trotz Versicherungspflicht in Deutschland Menschen ohne Krankenversicherung, wie zum Beispiel den Schauspieler Heinz Hoenig, über den zuletzt in den Medien berichtet wurde. Neben Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund sind vor allem Selbstständige betroffen. Wir unterstützen Sie dabei, wieder ins Versicherungssystem zurückzukehren.

Notaufnahme im Krankenhaus

Das Wichtigste in Kürze

  1. Rund 61.000 Menschen in Deutschland haben trotz einer Versicherungspflicht keine Krankenversicherung. Betroffen sind neben Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund vor allem Selbstständige und ehemals Selbstständige, die heute in Rente sind.
  2. Die Rückkehr in die gesetzliche oder private Krankenversicherung ist in der Regel mit Nachzahlungen verbunden. Doch diese können die meisten Betroffenen leisten.
  3. Die Patientenberatung der Verbraucherzentrale Hamburg unterstützt Verbraucherinnen und Verbraucher ohne Krankenversicherung auf ihrem Weg zurück ins Versicherungssystem.
Stand: 14.05.2024

Jede und jeder muss in Deutschland eine Krankenversicherung haben. Es besteht eine allgemeine Versicherungspflicht. Da man nicht immer gesund ist und die Kosten für medizinische Behandlungen sehr hoch sein können, ist eine Krankenversicherung besonders wichtig. Die meisten Menschen in Deutschland sind in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) versichert. Beamte, Selbstständige oder Gutverdienende können auch eine private Krankenversicherung (PKV) abschließen. 

Nur in seltenen Fällen kann man den Versicherungsschutz verlieren, zum Beispiel wenn man obdachlos wird und für die Versicherung nicht mehr erreichbar ist. Die meisten der heute nicht krankenversicherten Menschen haben ihren Versicherungsschutz jedoch nicht aus diesen Gründen verloren, sondern weil es lange keine Versicherungspflicht (bis 2007 bzw. 2009) gab. Sie sind oft schon viele Jahre ohne Versicherungsschutz. 

Falls Sie nicht krankenversichert sind, sollten Sie schnell handeln und wie folgt vorgehen.

Schritt 1: Richtige Krankenversicherung finden

Zunächst müssen Sie klären, ob die GKV für Sie zuständig ist oder die PKV. Wenn Sie zuletzt in der GKV versichert waren, gehören Sie dorthin. Wenn Sie privat versichert waren zur PKV. 

Versuchen Sie alte Unterlagen zu finden, um nachweisen zu können, wo Sie zuletzt versichert waren. Eventuell gibt auch Ihr Rentenverlauf Hinweise darauf, wie Sie versichert waren. Fragen Sie bei Ihrem alten Arbeitgeber nach.

Wenn Sie nicht herausfinden können, ob Sie der gesetzlichen oder der privaten Krankenversicherung zuzuordnen sind, gehen Sie zunächst zu einer gesetzlichen Krankenkasse

Schritt 2: Zügig Kontakt zur Versicherung aufnehmen

Warten Sie mit Ihrer Krankenversicherung nicht, bis Sie krank werden. Denn dann sind Sie vielleicht zu krank, sich um Ihre Angelegenheiten zu kümmern.

Melden Sie sich bald bei der Krankenkasse (GKV), in der Sie zuletzt Mitglied waren und fordern Sie, wieder als Mitglied aufgenommen zu werden. Die Beiträge für die GKV orientieren sich an Ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Im Jahr 2024 liegt der Mindestbeitrag für Selbstzahler bei rund 230 Euro. Lehnt der Versicherer Sie ab, lassen Sie sich nicht entmutigen. Die Krankenkassen müssen Sie versichern. Sie haben einen Anspruch auf eine Krankenversicherung. Kommen Sie nicht weiter, lassen Sie sich von unserer Patientenberatung unterstützen.

Wenn Sie eigentlich zurück in die PKV müssen und alt und/oder krank sind, bekommen Sie in der Regel keinen bezahlbaren Tarif mehr. Anbieten muss die Versicherung Ihnen nur den Basistarif und der kostet ca. 1.000 Euro im Monat (wie der Höchstbeitrag in der GKV), denn Altersrückstellungen, die den Beitrag reduzieren, gibt es aufgrund Ihrer langen Nichtversicherungszeit nicht mehr. Beziehen Sie Sozialhilfe, muss sich aber das Sozialamt an den Kosten Ihrer privaten Krankenversicherung beteiligen.

Beachten Sie, Armut ist kein Grund, von der privaten Krankenversicherung in die gesetzlichen Krankenversicherung zu wechseln. Je älter Sie sind, desto schwieriger ist der Wechsel von der PKV zur GKV. Wir schauen uns Ihren Fall an und erklären Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben.

Schritt 3: Nachzahlungen einplanen

In beiden Versicherungssystemen müssen Sie Beiträge für den Versicherungsschutz nachzahlen. 

In der PKV können dies 13 bis 15 Monatsbeiträge sein; unter Umständen können Sie eine Stundung verlangen. 

In der GKV sind es rund 3.000 Euro. Hier müssten Sie dann allerdings in der Zeit der Nachversicherung auf Leistungen verzichten. 

Aber: Alles ist besser, als plötzlich auf einem Schuldenberg von mehreren hunderttausend Euro zu sitzen, wenn Sie unerwartet ins Krankenhaus kommen und lange auf der Intensivstation behandelt werden müssen. 

Unser Angebot

Unsere Patientenberaterinnen und -berater unterstützen Sie, wenn Sie ohne Krankenversicherung sind und prüfen mit Ihnen, ob eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung möglich ist. Auskünfte erhalten Sie am Telefon unter (040) 24832-230 (Mo bis Do, 11 – 13 Uhr). Oder Sie vereinbaren einen ⇒ Beratungstermin.

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